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Spanien nicht nur ein Land zum Durchreisen

Aktualisiert: 4. Feb. 2019

zwischen Olivenbäumen, wildwachsenden Kräutern, gastfreundschaftlichen Menschen und tollen Surfstränden


usflug in die Pyrenäen in Andorra
Resi, Erik und Lars - Ausflug in die Pyrenäen

Auf Wiedersehen sagen wir während wir auf der Fähre in Richtung Marokko sitzen und Spanien noch einmal zuwinken. Wir haben ein unglaublich gutes Gefühl, nicht weil wir Spanien verlassen, sondern weil wir Spanien mit einem so tollen Gefühl verlassen.

Aus dem Plan Spanien nur als Durchreiseland zu benutzen um nach Portugal zu kommen ist nichts geworden.Wir hatten es nicht nach Portugal geschafft, weil Spanien uns unerwarteter Weise in seinen Bann gezogen hat. Zurück auf Anfang.


In Rom entschieden wir uns Italien hinter uns zu lassen und die Fähre nach Barcelona zu nehmen.Die 6h Verspätung und die anschliessende 21h Fahrt versüssten wir uns mit unseren neuen Fährbekanntschaften aus Dänemark und Österreich.

Mit neuen Kartenspielen, gutem Gesprächsstoff und der Challenge mindestens einen Kaffee in jedem Restaurant auf dieser riesigen Monsterfähre zu ergattern verging die Zeit eigentlich schneller als gedacht. Der Kaffee war wie erwartet nicht gerade ein Geschmackserlebnis der besonderen Art, dafür hat er aber ein Weilchen wach gehalten, was wirklich nötig war wenn man sich nicht gerade eine Suite dazu gebucht hatte :-).


In Barcelona angekommen war uns klar das wir von Grossstädten erstmal genug haben und wir eigentlich nur noch raus in die Natur wollen. Einen Tag nach unserer Ankunft trafen wir Lars und Gib einen Freund von Erik und seine Freundin und wir liehen uns für 5 Wochen ein Auto aus und ließen und einfach treiben.

Aus eigentlich geplanten 4 Tagen die wir zusammen verbringen wollten wurden fast 3 Wochen in denen gefühlsmässig so einiges passiert ist.


Der Change von Italien nach Spanien war sehr schnell spürbar.

Nicht nur die Sprache, das Aussehen, die Natur, die Stimmung änderten sich, es waren insbesondere die Menschen - die Spanier mit ihrer offenen Art, so warmherzig, entspannt, liebevoll, die uns vom ersten bis zum letzten Tag in Spanien Willkommen geheissen und unseren gesamten Aufenthalt versüsst haben.


Unser Mietwagen und unsere Zelte inmitten auf dem Campingplatz in Spanien
Frühstück auf dem Campingplatz

Endlich wieder Freiheit spüren, ungeplant reisen und uns von unserem Gefühl treiben lassen das war genau das wonach wir uns im vorherigen Monat gesehnt hatten.

So cruisten wir mit unserem roten Flitzer und unseren Zelten im Schlepptau Richtung Nordspanien und der Atlantikküste.



Unser Weg führte uns durch Andorra (um ehrlich zu gestehen wusste ich bis dahin nicht mal das Andorra ein eigenes Land ist) ein kleines Land zwischen Frankreich und Spanien und inmitten der Pyrenäen. Es gehört nicht zur EU und verfügt auch über keinen Flughafen.

Ein echter Geheimtipp zum Wandern mit zahlreichen verschiedenen Wanderwegen.

Unserer führte vorbei an kleinen glasklaren Bergseen und wir bewunderte die Berge, die Vegetation und die Luft da oben.


Berglandschaft der Pyrenäen mit Sicht auf einen Bergsee
Wanderausflug in die Pyrenäen

Egal wo wir anhielten oder spazieren gingen - überall wuchs wie Unkraut wachsender Rosmarin , Salbei, und Thymian - das habe ich noch nie vorher gesehen.

Es war natürlich vorauszusehen, dass die frischen Kräuter später auch in meinem Kochtopf landeten.

Alles was uns hier noch an Italien erinnerte waren die Olivenbäume und die vielen Trauben .

Wir als Olivenliebhaber müssen jedoch sagen, dass weder Spanien noch Italien den Geschmack der marokkanische Oliven toppen konnte.

Leider hatten wir in Marokko nicht lange das Privileg Oliven vernaschen zu können, unsere Mägen hatten andere Pläne… 



Wie du in Italien zu gefühlten 99% Italienischen Restaurants findest, ist es auch in Spanien

so, dass sie ihrer Küche sehr treu bleiben. Stelle mir gerade vor wie es in Deutschland wäre wenn es zu 99% Brauhäuser geben würde mit typisch deutscher Hausmannskost , von Rostbratwurst ,Sauerbraten bis hin zur Schweinshaxe…Dann müsste ich wahrscheinlich das erste vegan/vegetarische Brauhaus eröffnen *lach*, aber ein pampiger, ruppiger Köbes darf dann auch da nicht fehlen :-)  (hmm vielleicht gar keine schlechte Geschäftsidee ).

Um beim Essen zu bleiben, was ist denn eigentlich typisch Spanisch?

Man gehe in eine abgeranzte Kneipe und esse die besten Tapas die man sich vorstellen kann. Wirklich dass ist wie in Thailand.

Die unappetitlichsten Streetfoodstände bei denen meißt nur Einheimische zu finden sind, sind sehr oft die Allerbesten und am authentischsten.

Tapas sind die für Spanien berühmten kleinen Appetithäppchen .

Dazu gehören zum Beispiel Spanische Tortilla, Oliven, Kroketten, Tintenfisch, Miesmuscheln, knusprig gebackene Kartoffeln mit so ner schmackhaften Sosse…

Du bestellst dir einfach ein paar verschiedene und naschst von allem mal.

Im Vergleich zu Italien sind die veganen Alternativen deutlich schwieriger zu finden.

In den grösseren Orten an denen wir gewesen sind wie in Barcelona, Bilbao (übrigens total empfehlenswert) oder auch in Madrid findest du aber immer alles was das  Herz begehrt.

Naja bis auf ein was ganz wichtiges…den Strand zum Surfen.


Unsere Reise wurde auch zu einem Surftrip und wir fuhren entlang der gesamten Nordküste angefangen von Zarautz, Santander , Gijon, Aviles bis nach Ferrol eine Region im Nordwesten Spaniens die im Süden an Portugal grenzt - immer auf der Suche nach den für uns am besten geeigneten Wellen.


Surfen in Somo an der Nordküste Spaniens im September
Resi gibt dem Surfen nochmal eine Chance - hier ein Mix aus Yoga und Surfen

Ganz zu meiner Freude entdeckte ich das Surfen nochmal neu für mich. Nachdem ich damals am Strand von Sant Andres in Gran Canaria unter Zuschauern im Hohen bogen mit dem Surfboard in die Sandbank geflogen bin, und danach schon peinlich berührt genug noch über meine Leash geflogen bin als ich auf dem Weg zum Appartment war hatte ich eigentlich beschlossen , dass das das letzte Mal Surfen für mich gewesen sein soll.


Der Druck an mich selbst und die Angst und Respekt vor den Wellen war einfach viel zu gross und der Spass stand dabei einfach gefühlt nicht im Vordergrund. Das Ganze änderte sich dann aber schliesslich. Ich spürte beim Beobachten der Surfer im Wasser, dass es mir schwer fällt einfach nur zuzugucken und das ich das Bedürfnis habe auch ein Surfboard zu schnappen, raus zu paddeln und in den Wellen zu reiten. Irgendwie war ich gefühlt im Zwiespalt ob ich es nochmal versuchen sollte - im Zwiespalt zwischen Angst und Mut. Als die anderen sich dann Boards ausliehen, konnte ich nicht anders und musste es einfach nochmal versuchen. Vergeblich, ich hatte ein gefühltes Trauma und es dauerte nicht lange und ich wollte einfach nur raus. Aber anstatt zu schmollen und mich zu ärgern, dass ich die Angst siegen hab lassen, probierte ich es  einfach nochmal mit meinem Neoprenanzug ohne Board rein ins Wasser und hab mich einfach mal in die Wellen geschmissen, habe versucht sie zu verstehen , ein Gefühl zum Ozean und die Kraft der Wellen zu entwickeln . Bin reingetaucht, raus gepaddelt, hab mich in die Welle geschmissen und mich nach vorne treiben lassen und habe gedacht, was ist das schlimmste was mir passieren kann?Das ich mich wieder zum Deppen mache? Ja wenn das das Schlimmste ist, dann nehme ich es in Kauf, hab mein Board geholt und bin wieder rein, hab mir eine Welle geschnappt und alles lief wie von selbst. Von dem Augenblick an, wusste ich, ich will es wieder versuchen, ich möchte Surfen.


Strandabschnitt in Somo im Norden Spaniens
Erik und Resi geniessen den Blick aufs Meer

Surfen entpuppte sich also als ein gemeinsames Hobby für uns zwei.

Es ist wirklich ein toller Sport bei dem man sich vollständig auspowern kann, draussen ist, im Meer sein kann und wenn du nach 2, 3 Stunden wieder aus den Wasser kommst für den Rest des Tages das Gefühl zu haben etwas gemacht zu haben, voll erfüllt zu sein.



Es ist arschanstrengend, nichts für Weicheier, nicht ganz ungefährlich, aber desto öfter man es macht und wenn man die Möglichkeit hat dran zu bleiben, merkt man wie man voran kommt, wie man die Wellen besser lesen kann, man gewinnt an Selbstbewusst sein und traut sich mehr zu.

Und auch wenn einem ein schlechter Surftag an dem es einen nicht so gelingen will, ganz schön runterziehen kann überwiegen jedoch die schönen Erlebnisse im Wasser.

Unsere Surferlebnisse in Spanien endeten im Surfcamp in Galizien bei dem wir die Leidenschaft auch mit anderen Leuten teilen konnten.

Es hat so Spass gemacht und wir waren ne tolle bunt gemixte Gruppe die super harmoniert hat im Wasser und auch an Land :-).

Weils so schön war und wir gemerkt haben wie viel es uns gibt mit anderen Menschen zu sein und neue Bekanntschaften zu machen haben wir uns auch entschieden auch in Marokko wieder ein Surfcamp zu buchen.

Solltet ihr auch planen mal intensiver surfen zu gehen und mal einen Surfurlaub zu machen, können wir beide Camps absolut weiterempfehlen.

Hier mal die Links dazu:

Spanien: https://nordessurfhouse.com

Marokko: https://www.caminosurf.com/de/surfcamp-marokko/

Bevor es zu unserem nächsten Ziel nach Marokko ging stand noch ein Treffen mit meinen Sydneymädels Didi, Ines und Chris sowie ein anschliessender Besuch meiner Freundin Milly aus Kölle an.

Gemeinsam machten wir in zusammengerechnet 8 Tagen Madrid unsicher.

Danke dass ihr da ward!

Es war mal wieder eine tolle und intensive Zeit mit euch und ihr gebt mir immer wieder das Gefühl, das keine Zeit, & keine Entfernung etwas an unserer Freundschaft ändern kann.


Barcelona oder Madrid?

Ich würde mich wahrscheinlich für Madrid entscheiden.

Es gibt verschiedene Viertel und jedes Viertel hat irgendwie seinen eigenen Charakter.

Ein Kiez - wie der Berliner sagen würde, ist zum Beispiel total traditionell mit den typischen Gässchen und Tapas Lädchen, der andere total alternativ mit veganen Cafes und besprühten Kopfsteinpflasterstrassen, dann gibt es auch was für die Schicki Mickys mit Designerlädchen und Nobelhotels, und dann wieder einer mit Museen und Kunst…für jeden was dabei und auch fussläufig voneinander entfernt.


Nach Madrid begaben wir uns auf eine längere Busfahrt in Richtung Süden zum Fährhafen in Algeciras wo uns die Fähre einen Tag später als geplant nach Marokko schiffte…

Salam Alekum! Heisst es dann im nächsten Reisebericht!



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